Laura Kahrer-Rappoldi (1853-1925)
L.K. wurde 1853 in Mistelbach, N.Ö., geboren. Als 10-jährige bekam sie Unterricht in Klavier und Generalbass bei Josef Gspann in Mistelbach.
Laura komponierte schon mit 11 Jahren. Ihr Lehrer Josef Gspann stellte seine äußerst begabte Schülerin dem Hofkapellmeister Benedikt Randhartinger vor. Dieser wiederum brachte Laura ins Kaiserliche Schloss Schönbrunn, wo sie ihre Kompositionen Kaiserin Elisabeth vorspielen durfte. Die Kaiserin war von dem Vortrag des Kindes derartig begeistert, daß sie für die Kosten einer Ausbildung am Konservatorium aufkam. Dort war sie Schülerin von 1866/67 von Josef Dachs (Klavier, Generalbaß) und 1868/69 von Felix O. Dessof (Kontrapunkt, Komposition) I869 hörte Franz Liszt die junge Pianistin in einem Konzert und war so beeindruckt von ihr, daß er ihr eine silberne Feder zum Komponieren schenkte.
Nach ihren ersten selbständigen Konzerten, folgten dann äußerst erfolgreiche Tourneen durch ganz Europa. 1874 heiratete Laura den Violinvirtuosen Eduard Rappoldi aus Dresden. Nach ihrer Übersiedlung von Wien nach Dresden folgten dann gemeinsame Konzerttourneen durch Deutschland, Frankreich, Dänemark, nach Petersburg, Stockholm, London und immer auch frenetisch gefeierte Konzerte in Wien. Ab 1890 unterrichtete L.R. Klavier am Königlichen Konservatorium in Dresden und von 1921 an leitete sie die Meisterklasse.
Sie starb im August 1925 in Dresden.
Leider sind, außer 3 Solo Klavierwerken, ihre Musikwerke verschollen.
Literatur: Laura Kahrer-Rappoldi: Memoiren. Nebst ungedruckten Briefen von Franz Liszt.
Felix von Lepel (Hg.).Dresden: Nitzsche, 1929 (posthum erschienen)
Artikel „Rappoldi-K.,L.“. In: Österr. Musiklexikon. Rudolf Flotzinger (Hg.) Bd.4. Wien : Verlag d.
Österr. Akademie d. Wissenschaften, 2003