Lena Stein-Schneider


Lena Stein-Schneider (1874 -1958)

 

L. Stein-Schneider wurde als Helene Meyerstein 1874 in Leipzig geboren. Sie studierte Klavier und Gesang am Konservatorium in Leipzig. 1892 heiratete sie Alfred Schneider, einen Berliner Kaufmann.
In Berlin nahm sie auch weiteren Musikunterricht in Kontrapunkt und Komposition bei Prof. Hermann.
Wann sie zum Komponieren anfing, ist leider nicht mehr festzustellen. Als Operettenkomponistin war sie 1909 mit dem Stück „Der Luftikus“ erfolgreich. Dieses Werk, sowie auch viele von ihren weiteren Kompositionen wurden in verschiedenen Städten aufgeführt. Ungewöhnlich für Frauen in der damaligen Zeit war, dass sie eigene Texte schrieb, und bei den Uraufführungen ihre Werke selbst auch dirigierte. Ihre Konzertreisen führten sie in die USA, wo sie mit ihrem Singspiel „Composer’s Dream“ großen Erfolg in New York hatte.
Es folgten selbstverfasste Sketche für Kabaretts, amerikanische Unterhaltungs- und Tanzmusik, Filmmusik, Plattenaufnahmen und Verlage wie u.a. Ricordi, Ullstein verlegten ihre Werke. Während dieser Zeit in den USA lernte sie den New Yorker Rubinstein Frauen-Chor kennen und gründete dann einen ähnlichen Chor in Berlin und gleichzeitig den Rubinstein-Club. Bei den Chorkonzerten dirigierte sie auch ihre eigenen Werke.
1933 wurde der Club verboten, 1935 erhielt L.Stein-Schneider ein endgültiges Berufsverbot.
Über ihr Leben in den Nachkriegszeiten, sowie auch über die Jahre bis zu ihrer Deportation ist nichts bekannt. 1942, mit 68 Jahren wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo sie dann 30 Monate im Ghetto verbracht hat. Sie überlebte und kam 1945 mit einem Spezialtransport in die Schweiz. 1950 zog sie nach Berlin um, wo sie 1958 starb.

Unter ihren zahlreichen Werken: Kammermusik, Lieder für Singstimme mit Klavier, Klavier Solowerke, Orchesterwerke, Chorlieder
Quelle: Per Arndt: Lena Stein-Schneider, in: Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit
Claudia Maurer Zenck, Peter Petersen(Hg.), Hamburg: Universität Hamburg, 2006
(https://www.lexm.uni-hamburg.de/object/lexm_lexmperson_00001487)